Niedersächsisches Koordinierungszentrum Moorbodenschutz

Das Niedersächsische Koordinierungszentrum Moorbodenschutz hat seine Arbeit aufgenommen. Das Startsignal erfolgte jetzt mit einer Auftaktveranstaltung in Oldenburg. Das Koordinierungszentrum ist aufgrund des zentralen Standorts in Niedersachsens Moorregionen als Stabsstelle beim Landesbeauftragten des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems in Oldenburg angesiedelt. Die neue Einrichtung startet mit vier Mitarbeitenden und wird landesweit tätig sein.

Niedersächsisches Koordinierungszentrum Moorbodenschutz

Mit dem Koordinierungszentrum Moorbodenschutz will Niedersachsen die Effektivität der bestehenden Strukturen stärken, damit eine klimaschonendere Nutzung in den Moorregionen vorangetrieben wird. Mit bis zu 500.000 € an Landesmitteln jährlich hat das niedersächsische Landwirtschaftsministerium die Basis für langfristige Verlässlichkeit dieser Institution geschaffen. 

Das Koordinierungszentrum Moorbodenschutz ergänzt und erweitert die Kompetenzen, die das ArL Weser-Ems in den vergangenen Jahren in Sachen Moor bewiesen hat. Dafür wurden kompetente Mitarbeiter eingeworben, die die Landwirte der Region und landesweit fachlich beraten und ihnen bei der Umsetzung klimaschonender Bewirtschaftungstechniken zur Seite stehen können. Außerdem sollen die Fachleute auf dem Gebiet des Moorschutzes so optimal wie möglich vernetzt werden und an der großen Aufgabe Emissionsminderung von Treibhausgasen zusammenarbeiten.

Im Fokus der Arbeit des Koordinierungszentrums steht die Unterstützung und Begleitung der Moorregionen. Um die Treibhausgas-Emissionen aus der entwässerungsbasierten landwirtschaftlichen Nutzung zu verringern, sollen standortangepasste Bewirtschaftungskonzepte und -maßnahmen geprüft, entwickelt und umgesetzt werden. Dabei kommt der Mitwirkung der regionalen Akteurinnen und Akteure eine erhebliche Bedeutung zu. 

Zu den Kernaufgaben des Koordinierungszentrums zählen:

  • Vernetzung und Kooperation: Die Stelle fördert die Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten, bzw. Fachinstitutionen, um Wissen und Kompetenzen zum Moorbodenschutz zu bündeln und Synergien zu schaffen. Darüber hinaus sollen relevante Akteure auf regionaler Ebene und gegebenenfalls zwischen Regionen identifiziert und vernetzt werden.
  • Beratung und Wissenstransfer: Moorregionen werden zu klimaschonenden Bewirtschaftungsmethoden beraten, um Transformationsprozesse der Landwirtschaft zu unterstützen.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Mit gezielten Maßnahmen soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Moorböden geschärft werden.

Niedersachsen kommt als Moorland Nr. 1 eine Schlüsselrolle zu, wenn es um den Schutz der Moore und im Besonderen um die Bedeutung der Moorböden für den Klimaschutz geht. Denn ein erheblicher Anteil – rund 38 Prozent – aller deutschen Moorflächen liegen im nordwestlichen Teil Niedersachsens.

Der Schutz der Moorböden und eine klimaschonende Moorbodenbewirtschaftung können die Treibhausgasemissionen in Moorregionen erheblich reduzieren. Der Anteil der Moore und der weiteren kohlenstoffreichen Böden an den gesamten Treibhausgasemissionen in Niedersachsen beträgt rund 18 Prozent – beziehungsweise rund 15,8 Millionen CO2-Äquivalente (2020) bei einer für den Klimaschutz relevanten Flächengröße von rund 484.000 Hektar. Ein maßgeblicher Anteil resultiert dabei aus der entwässerungsbasierten landwirtschaftlichen Nutzung, da rund 69 Prozent dieser Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. Im Niedersächsischen Klimaschutzgesetz wurde in 2023 ein konkretes Ziel für die Reduktion von Treibhausgasemissionen aus Mooren festgeschrieben: Bis 2030 ist eine jährliche Reduktion von 1,65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten gegenüber 2020 umzusetzen.

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