Informationen über Freisetzungen von Schadstoffen finden sich ab sofort online in einem neuen, vom Umweltbundesamt betriebenen Schadstoffregister mit der neudeutschen Bezeichnung „Polluntant Release and Transfer Register“ (PRTR; übersetzt: Schadstoff-Freisetzungs- und -Verbringungsregister). Informationssuchende können hier online kostenlos und uneingeschränkt Informationen zu Schadstofffreisetzungen und Abfällen aus großen Industriebetrieben erhalten. Ab Ende September sind mit der Eröffnung der EU-Register dann auch internationale Vergleiche von Maßnahmen zu Emissionsminderung möglich.

Für das PRTR haben ab sofort über 4.000 Unternehmen jährlich ihre Daten über Schadstoffeinträge in Luft, Wasser und Boden zu melden sowie über den Verbleib des Abfalls und des Abwassers zu berichten. Verpflichtet dazu sind große Industriebetriebe und andere Organisationen, etwa aus
- der Energiewirtschaft,
- der chemischen Industrie, aber auch
- die Intensivtierhaltungen und
- große Kläranlagen.
Die berichtspflichtigen Unternehmen übermitteln jährlich ihre Daten online in der neuen Erfassungssoftware BUBE-Online (Betriebliche Umweltdatenberichterstattung) an die zuständigen Behörden. Die Länder prüfen diese Daten und leiten sie an das Umweltbundesamt weiter, das die Informationen aufbereitet und in der Internetplattform des PRTR aktualisiert.
Der Aufbau und Betrieb des Schadstoffregisters basiert auf einem internationalen Abkommen der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UN-ECE), das Deutschland und 35 weiteren Staaten unterzeichnet haben, sowie der EU-Verordnung über die Schaffung eines Europäischen Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregisters (E-PRTR-Verordnung) vom 18. Januar 2006. Deutschland hat diese Verordnung mit dem Gesetz zur Ausführung des Protokolls über Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister vom 21. Mai 2003 sowie zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 166/2006 (SchadRegProtAG) am 6. Juni 2007 in nationales Recht umgesetzt.